EU Meisterschaft 2013

Posted by Sebastian in Jugend 12/13 | Kommentare deaktiviert für EU Meisterschaft 2013

20130808_EUMMureck2013 (0)Vom 31. Juli – 8. August finden im österreichischen Mureck die 11. EU Meisterschaften statt und das erstmals mit Neumarkter Beteiligung. Da der Deutsche Schachbund noch zwei Plätze zu besetzen hatte, bekommen Lorenz und Maria Schilay die Möglichkeit sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Lorenz tritt in der U11 an und die Setzliste führen mit Maximilian Paul Mätzkow (ESV “1949 Eberswalde“) und Fabian Baenziger (CH) zwei alte Bekannte an. Maria bekommt es in der U9 immerhin mit vier Spielern mit einer ELO von mehr als 1400 zu tun.
Mit von der Partie ist auch Eva Schilay die bei den parallel ausgetragenen 20. Internationalen Steirischen Jugendmeisterschaften in der U14/16 antritt.

Wir werden wie immer versuchen tagesaktuell von den Geschehnissen zu berichten – Daumen drücken!

Turnierseite


Anreisetag:

Bei vereinzeltem Regen und im Vergleich zu den Tagen zuvor angenehmen 22 Grad machte sich die Neumarkter Delegation kurz nach 14h auf dem Weg zu ihrem nächsten internationalen Abenteuer. Die 500 KM ziehen sich insbesondere auf den rund 200 Kilometern zwischen Linz und Graz gewaltig (Tunnel an Tunnel). Aber die Fahrt vergeht ja wie im Flug wenn man dabei Folgen der Drei Ausrufezeichen (!!!) anhören „darf“. Nach knapp fünf Stunden erreichten wir dann endlich unsere Ausfahrt zwei Kilometer vor der slowenischen Grenze. Inzwischen war das Thermometer auf 28 Grad geklettert – ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Tage…
In Mureck erkundeten wir zunächst den Turniersaal wo wir von Turnierdirektor Erich Gigerl begrüßt wurden. Danach leitete uns eine Eskorte zum etwa sieben Kilometer entfernten Gasthof Bader in Deutsch Goritz (aha) in der auch die anderen deutschen Teilnehmer Maximilian Paul Mätzkow (ESV “1949 Eberswalde“) und Samantha Schmidtmann (SK Blauer Springer Paderborn) sowie DSB-Trainer Holger Borchers untergebracht sind. Nachdem wir uns mit Abendessen und dem obligatorischen Eis gestärkt hatten, packten wir unsere sieben Sachen aus und warten nun gespannt auf den Turniestart morgen um 15h.

Tag 1:
Nach einer „gut temperierten“ Nacht traf sich die Deutsche Delegation geschlossen um halb neun zum Frühstük auf der Terasse. Danach gab Holger Borchers noch einige Informationen über den Turnierablauf bekannt ehe man sich die Zeit bis zum Mittagessen mit Uno und ein wenig Varianten checken vertrieb. Da noch keine Auslosung bekannt war und es in den letzten Jahren immer wieder vorgekommen war, dass sich die Teilnehmerlisten noch kurzfristig änderten, war eine konkrete Vorbereitung sowieso nicht sinnvoll.
Kurz vor 14h brachen wir dann gen Mureck auf wo zunächst das obligatorische Teilnehmerfoto geschossen wurde. Anschließend ging es in den Turniersaal in dem eine kurze Begrüßung (Bürgermeisterin, Präsident des Österreichischen Schachbundes, Hauptschiedsrichter) inklusive Trompetentrio über die Bühne ging. Danach wurden pünktlich die Bretter zur ersten Runde freigegeben.
Das Betreuerteam hatte sich kaum an den Brettern auf dem Hauptplatz niedergelassen, da vermeldete Maximilian auch schon den ersten deutschen Erfolg. Allerdings hielt sich die Gegenwehr seines Waliser Gegners in den 23 Minuten auch in Grenzen… Auch Samantha holte einen ganzen Punkt und dann hieß es Warten auf die Schilays, wobei insbesondere die Mädels mit am Längsten spielten.
Lorenz konnte sich gegen Yasin Chennaoui aus der Schweiz in einer recht unspektakulären Partie kleinere positionelle Vorteile im geschlossenen Schwerfigurenendspiel erkämpfen, profitierte aber letztlich davon, dass sein Gegner schichtweg auf Zeit fiel (die Bedenkzeit beträgt übrigens 90 Minuten für die ganze Partie mit 30 Sekunden Aufschlag pro Zug).
Maria traf auf den Finnen Daniel Aura, der sie in der Eröffnung etwas ausmanövrierte. Dennoch stand Maria ganz passabel, doch nachdem sie das Zentrum geöffnet hatte bekam Weiß urplötzlich eine taktische Möglichkeit serviert, die eine Figur gekostet hätte. Da sich Maria aber auf das Retten der Figur konzentrierte ging dann gleich noch mehr verloren und es war nichs mehr zu machen, auch wenn der Gegner noch über 40 Züge bis zum Gewinn brauchte.
Eva bekam es zum Auftakt mit dem Setzlistendritten Christoph Opietnik (1633/AUT) zu tun. In einer geschlossenen Partie agierte sie zu zaghaft und verpasste es am Königsflügel Druck auszuüben. So brachte ihr Gegenüber seine Figuren in eine gute Position und griff am Damenflügel an. Trotzdem hätte Eva mit einem Zwischenzug sogar noch eine Quali gewinnen können, doch als sie diese Chance ausgelassen hatte brach Schwarz am Damenflügel durch und eroberte erst einen und daraus folgend zwei weitere Bauern.
Nach dem Abendessen gab es dann noch ein Fussballduell Schilay – Mätzkow zu bewundern, bei dem Maximilian die beste Figur machte.

Tag 2:
Heute stand für Lorenz, Maximilian und Samantha am Vormittag Vorbereitung auf dem Programm, wohingegen es von den Gegnern von Maria und Eva nichts Brauchbares gab und man sich auf das Nötigste beschränkte. Dies nutzten die beiden aus um mit Sebi die inoffiziellen EU-Uno Meisterschaften zu beginnen…
Kurz nach Rundenbeginn nutzten André und Sebi die Zeit aus und erkundeten die nähere Umgebung. Wir kamen an der Murecker Schiffsmühle vorbei und wanderten an der Mur entlang mit Ausblick auf Slowenien am anderen Ufer.
Zurück am Hauptplatz erwarteten uns bereits Eva und Lorenz die iher Partien bereits siegreich beendet hatten. Eva kam gegen den Österreicher Mark Stehling (835) gut aus der Eröffnung und dieser musste früh mit dem g-Bauern auf f3 nehmen, so dass eine sehr löchrige Königsstellung die Folge war. Allerdings servierte Eva ihrem Gegenüber einmal eine taktische Möglichkeit, die dieser aber ausließ. Danach übernahm Eva das Kommando, eroberte mit einem druckvollen Königsangriff zwei Bauern und eine Qualität und brachte die Partie sicher nach Hause.
Lorenz wurde von seiner Gegnerin Natalia Grabcheva (1577/BUL) mit einer unorthodoxen Eröffnung (a6 und b5) überrascht, stand aber nach 10 Zügen bereits klar auf Gewinn. Allerdings begnügte er sich mit einem Qualitätsgewinn, wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab und „quälte“ (Zitat Holger) die Gegnerin noch ein wenig.
Nach knapp 2 1/2 Stunden kam dann auch Maria mit einer Erfolgsmeldung und komplettierte damit den „Schilay-Dreier“. Sie spielte die Eröffnung gegen Arja Ela Hvala aus Slowenien sehr gut und hatte nach 20 Zügen eine bequeme Position mit zwei Mehrbauern. Dann stellte sie aber mit einem unsinnigen Zug einen Bauern ein. Dies sah zwar recht harmlos aus, aber die Folge waren taktische Möglichkeiten die der Gegnerin aus dem Nichts eine klare Gewinnstellung einbrachten. Doch diesmal hatte Maria das Glück auf ihrer Seite, da ihre Kontrahentin beim Mattangriff die Dame einstellte.
Dagegen lief es für die beiden anderen Deutschen heute nicht wie erhofft. Samantha musste sich nach anfänglich guter Position noch geschlagen geben und Maximilian rettete sich in der längsten Partie des Tages trotz Minusquali noch ins Remis.
Während Maximilian noch am Brett schwitzte, nahmen Familie Schilay und Samantha den Swimming-Pool (!) des Gasthofs in Beschlag und vergnügten sich bei immer noch über 30 Grad im kalten Nass (gut – kalt war das Wasser nicht wirklich).

Tag 3:
Am dritten Tag hatte Holger erstmals volles Programm und für alle seine Schäfchen etwas vorbereitet, während Eva in den Genuss einer exklusiven Sebi-Vorbereitung kam. Somit ging es gut gerüstet in Runde drei.
André und Sebi vertraten sich bei soliden 34 Grad etwas die Beine und wanderten diesmal über die Mur und betraten damit slowenisches Gebiet. Um noch mehr von dem Dörfchen Trate zu sehen hätte man aber einen Berg erklimmen müssen, was angesichts der Hitze dann doch nicht die erste Wahl war (wir hatten eigentlich gleich den Marienweg quer durch Slowenien und Kroatien ins Auge gefasst…).
Zurück am Hauptplatz erwarteten uns dann bereits zwei strahlende Schilay-Mädchen die jeweils ihren zweiten Punkt eingefahren hatten. Eva hatte schon nach fünf Zügen zwei Bauern mehr, da ihr Gegner Jonas Gicha aus Österreich die Eröffnung sehr seltsam behandelte. Nach etwas Tausch kam dann sukzessive mehr Material hinzu, nur beim Mattsetzen ließ sich Eva etwas Zeit.
Maria spielte gegen Christoph Linhofer (AUT) diesmal eine andere Variante, kam mit Schwarz aber gut aus der Eröffnung. Einen kurzen Schockmoment hatte sie aber für ihre Trainer wieder eingebaut als einen Zug lang ein taktischer Schlag möglich gewesen wäre. Im weiteren Verlauf der Partie opferte ihr Gegenüber zunächst einen Bauern um die b-Linie zu öffnen und so auf b7 den Bauern zurückzuerobern. Dadurch wurde die Stellung unübersichtlich mit Chancen auf beiden Seiten. Letztlich gelangte Maria mit ihrem Bauern nach f3 und kam somit zum entscheidenden Angriff.
Lorenz öffnete die Stellung im richtigen Augenblick und hätte positionellen Vorteil mit Druck auf d6 gehabt. Nachdem er allerdings unnötig ein Damenschach zugelassen hatte, verlor er den Bauern auf b2. Diesen bekam er zwar auf d6 zurück, aber sein Gegenüber Aras Jonas Lazaravicius (1531/LTU) konnte bis auf eine Leichtfigur alles abtauschen wonach sogar er das bessere Endspiel hatte, man sich letztlich aber auf Remis einigte.
Damit gehört Lorenz mit 2,5/3 zu einem Spitzenquintett zu dem sich auch Maximilian gesellte, der heute im Endspiel zwei Bauern gewinnen konnte. Samantha holte mit einem gut geführten Turmendspiel gegen einen starken Gegner ein Remis.
Der Rest des Tages ging mit Schwimmen, Fussball und einem wie immer vorzüglichen Essen über die Bühne.

Tag 4:
Turniertag vier und man hat das Gefühl, dass es von Tag zu Tag heißer wird. In der Sitzgruppe im Gang kann man es einigermaßen aushalten, in den Zimmern dagegen steht die Luft. Im Zimmer von Eva und Maria befindet sich zwar ein Deckenventilator, allerdings ist der ans Deckenlicht gekoppelt, röhrt wie eine Waschmaschine im Schleudergang und macht einen recht wackligen Eindruck, so dass man eher befürchten muss, dass er jede Sekunde runterfällt. Aber das ist natürlich nichts gegen die wenige Minuten dauernde Fahrt vom Gasthof zum Turniersaal, nach der man pitschnass ist…
Holger kam heute in den Genuss, dass in allen vier Partien die Vorbereitung aufs Brett kam und auch bei Eva lag Sebi richtig. Diese kam gegen den über 400 stärkeren Florian Schlager (1657/AUT) zu einer guten Stellung und nutzte die Chance zu einem zweizügigen Matt bereits im 20.Zug.
Lorenz verschenkte ein Tempo und kam dadurch unter Druck. Daher opferte er einen Bauern um den Druck aus der Stellung zu nehmen und wickelte in ein haltbares Endspiel ab. Dort stellte er noch eine kleine taktische Falle auf, in die Magdalena Muha (1541/SLO) prompt reintappte und so einen Läufer und damit auch die Partie verlor.
Die längste Partie der U9 spielte heute Maria gegen die Ungarin Rozsa Majoros (1483), die letztes Jahr bei der EM in Prag genau einen Platz vor Maria gelandet war. Maria bekam es mit einer für sie unbekannten Eröffnung zu tun, daher hatte sich Holger für sie ein Gambit ausgedacht. Das Gambit wurde auch angenommen und Maria bekam eine spielbare Stellung, verpasste es aber aggressiver zu agieren. So gelang es der Gegnerin doch irgendwann durchzubrechen und entscheidend Material zu gewinnen, so dass sich Maria nach über 3 1/2 Stunden Kampf geschlagen geben musste.
Dagegen konnte Samantha ihre Partie im Endspiel gewinnen, Maximilian rettete sich noch ins Remis. Lorenz liegt in der U11 nun mit 3,5/4 auf Rang zwei und trifft morgen auf die punktgleiche Spitzenreiterin Zala Urh (1508/SLO).
Nach der langen anstrengenden Partie von Maria machte Familie Schilay noch einen Abstecher zum Röcksee. Dabei hatte André bei der obligatorischen Wandertour mit Sebi (der dabei hartnäckig von zahlreichen Insekten attackiert wurde) bereits seine Füße in die Mur getaucht.
Am Abend gab es dann für alle Pizza obwohl die Vorgabe – Pizza gibt es nur bei 5/5! – mit 3,5 Punkten nicht eingehalten wurde. Aber man kann mit der bisherigen Punkteausbeute (Lorenz 3,5, Maximilian und Eva 3, Samantha 2,5 und Maria 2) durchaus zufrieden sein, auch wenn es nach zuvor 3, 3,5 und 4 Punkten an diesem Tag erstmals einen kleinen Abschwung zu verzeichnen gab.

Tag 5:
Heute gab es für Lorenz den ersten Rückschlag. Gegen die Spitzenreiterin Zala Urh (1508) aus Slowenien baute er sich zunächst schön auf, ließ dann aber vollkommen unnötig eine Figur stehen, in der Meinung diese später durch einen Angriff auf eine gefesselte Figur zurückzubekommen. Dabei übersah er aber einen simplen Springerrückzug und musste wenig später mit zwei Figuren weniger aufgeben.
Maria agierte gegen Asja Cebron (1386/SLO) einmal mehr sehr unglücklich. Zunächst spielte sie ihre Gegnerin schwindelig, opferte korrekt auf h7 und es wäre sogar in wenigen Zügen matt geworden. Aber Maria nahm lieber die hängende Dame, kam dann aber selbst mit ihrer nicht mehr heraus und hatte letztlich nur eine Qualität mehr. Später übersah sie leider eine Schlagmöglichkeit der Gegnerin wodurch sie insgesamt einen Turm einbüßte und aus heiterem Himmel eine Figur weniger hatte. Das Endspiel war nun verloren, aber auch die Gegnerin verkombinierte sich noch einmal und am Ende blieben nur die beiden Könige übrig.
Dagegen sorgte Eva für das nächste Highlight. Als Belohnung für ihren gestrigen Überraschungserfolg „durfte“ sie heute gegen den Setzlistenersten Emanuel Högl (1844/AUT) ran. Eva spielte eine für ihn unbekannte Eröffnung und kam ohne Probleme ins Endspiel. Der Gegenüber hatte zwar keine Fehler gemacht, aber nach 20 Zügen nur noch knapp über zehn Minuten auf der Uhr. Da nutzte es ihm auch nichts mehr, dass sich Eva einen Doppelbauern auf f6/f7 hat schaffen lassen und den f6 später sogar verlor, da im ungleichfarbigen Läuferendspiel der Minusbauer keine Rolle spielte. Ein souveränes Remis von Eva gegen einen über 600 stärkeren Spieler!
Lorenz fiel durch seine Niederlage auf Rang vier zurück, während Maximilian mit einem souveränen Erfolg auf Platz zwei kletterte. Auch Samantha konnte ihre Partie für sich entscheiden und liegt mit 3,5 Punkten sehr gut im Rennen, Maria befindet sich mit einem Zähler weniger noch in Schlagdistanz. Eva tummelt sich derweil als Vierte munter im Feld der Favoriten.

Tag 6:
Dunkle Wolken zogen gestern Nacht am Horizont auf, es blitzte bereits in der Ferne und ein kräftiger Wind rüttelte an den Fensterläden. Aber nach knapp zehn Minuten war der Spuk schon wieder vorbei, der erhoffte Regen war ausgeblieben und wir schwammen alle weiter in unseren Betten.
Offensichtlich war das drohende Unwetter aber ein schlechter Vorbote für den heutigen Turniertag. Dunkle Wolken legten sich schwer auf die Gemüter, denn heute war so ein Tag an dem die Trainer um Jahre altern…
Samantha hatte aus der Eröffnung heraus eine schöne Stellung erreicht, verpasste aber die Möglichkeit auf f7 ihren Gambitbauern zurückzuerobern und wurde wenige Züge später Opfer eines Spieß.
Maria baute sich gegen Katharina Katter (AUT) solide auf und bekam dann von der Gegnerin eine Figur geschenkt. Doch anstatt diesen Vorteil einfach runterzuspielen, opferte Maria vollkommen unverständlich eine Qualität und brachte sich somit selbst in die Bredouille. Ihr Springer wurde gefesselt und drohte verloren zu gehen, da bot die Gegnerin Remis an. Da Maria sich eine mögliche Variante mit drei Figuren für die Dame nicht spielen traute nahm sie das Angebot an.
Lorenz landete gegen Fabian Baenziger (1667/CH) in einem Endspiel mit je einem Turm und Springer, hatte aber einen entfernten Freibauern der gute Gewinnaussichten bot. Allerdings übersah Lorenz eine Springergabel und der schöne Freibauer war weg. Im Turmendspiel mit drei gegen zwei Bauern auf einem Flügel probierte sein Gegenüber lange Zeit vergeblich einen Gewinnweg zu finden. Das Endspiel war Remis, aber im 104. Zug unterlief Lorenz dann doch noch ein Fehler und musste die zweite Niederlage quittieren.
Maximilian dagegen profitierte von der Inaktivität seiner Gegnerin im Doppelturmendspiel und brachte somit sein zentrales Freibauernpaar entscheidend zur Geltung.
Bei Eva kam gegen Markus Fasching (1663/AUT) leider nicht die Wunschvariante aufs Brett, da bei Sebi die Hermann-Krauß-Taktik („des spielt der net“) nicht funktioniert hatte. Trotzdem stand Eva ordentlich und gewann sogar einen Bauern. Allerdings bekam der Gegner dadurch Gegenspiel auf der Diagonalen a8-h1. Eva reagierte auf eine Drohung, hatte aber eine andere nicht auf dem Schirm, verlor in unübersichtlicher Stellung den Faden und kurz darauf die Partie.
Damit setzte es mit 1,5/5 heute einen richtigen Dämpfer. Einziger Lichtblick ist derzeit Maximilian der mit 5/6 die Führung in der U11 übernahm. Lorenz liegt mit 3,5 als Sechster nur einen halben Punkt hinter den Podesträngen, aber morgen steht das innerdeutsche Duell an. Auch Samantha liegt mit 3,5 Punkten auf Patz sechs und ist damit drittbestes Mädchen. Maria liegt einen halben Zähler zurück auf Rang zehn, hat aber sehr schlechte Buchholz. Eva fiel zwar auf Platz sieben zurück, liegt mit 3,5 aber immer noch gut im Rennen. Die Auslosung bescherte ihr morgen mit dem Setzlistenzweiten aber gleich den nächsten Hochkaräter.

Tag 7:
Das letzte Turnierdrittel ist angebrochen und es geht in die heiße Phase. Wobei das angesichts der Temperaturen schon seit Turnierbeginn gilt. Allerdings sehnen wir uns beinahe wehmütig nach den „nur“ 31 Grad vom letzten Mittwoch zurück. Und der Wetterbericht kündigt nach den heutigen 36 Grad noch eine Steigerung auf 38 morgen und 39 am Donnerstag an. Am Freitag soll es dann regnen…
Schachlich knüpften wir leider nahtlos an den schlechten Vortag an. Maria spielte gegen den Litauer Augustas Gucaga (1485) im Mittelspiel zunächst alles richtig, verlor dann aber ihren starken Springer.
Samantha kämpfte fast vier Stunden in einer Partie mit abwechselnd leichtem Vorteil für beide Seiten. Letztlich entstand ein Endspiel mit Läufer gegen Springer, aber der Gegner hatte einen Bauern bereits auf die siebte Reihe gebracht. Diesen hielt Samantha mit ihrem König auf, übersah dann aber noch einen taktischen Trick und verlor ihren Läufer. Zu allem Überfluss müssen die beiden deutschen Mädels morgen auch noch gegeneinander antreten…
Im Spitzenduell der U11 hätte Lorenz nach der Eröffnung vielleicht besser einen anderen Plan verfolgt. So geriet er zunehmend unter Druck und hätte einen Bauern auf jeden Fall verloren, im Endspiel aber womöglich noch Remisaussichten gehabt. Da er aber eine andere Variante wählte und somit einen anderen Bauern aufgab, kamen schnell noch zwei weitere hinzu, was Maximilian problemlos verwertete. Dieser baute damit seine Führung auf einen Punkt aus, während Lorenz Traum von einer Medaille wohl nicht mehr zu realisieren sein wird.
Eva bekam mit Jurij Khalakhan (1768/UKR) den nächsten Hochkaräter zugelost – die Kehrseite ihrer Überraschungserfolge in den Runden vier und fünf. Wie schon in den anderen Partien gegen die deutlich favorisierten Kontrahenten zuvor kam sie gut aus der Eröffnung. Im Mittelspiel wählte sie an einer Stelle den zweitbesten Springerzug und dies nutzte der Gegner zur Öffnung des Zentrums. Dadurch ging ein Bauer verloren und als dann noch die Damen vom Brett kamen war das Bauernendspiel nicht mehr zu halten.

Tag 8:
Bereits vor der letzten Runde ist ein deutscher Titelgewinn im Sack. Maximilian setzte heute seine Siegesserie (jetzt 4/4) fort und da die beiden direkten Verfolger jeweils verloren liegt er uneinholbar mit 1,5 Punkten Vorsprung in Front.
Lorenz konnte heute die Niederlagenserie stoppen, ließ aber gegen Khanh Do Quoc (AUT) einen Figurengewinn aus und musste sich mit einem Remis begnügen.
Das zweite innerdeutsche Duell in diesem Turnier konnte Samantha für sich entscheiden, da Maria g7 hängen ließ und mit dem in der Mitte verbliebenen König nicht mehr glücklich wurde. Damit kämpfte sich Samantha auf Rang drei in der Mädchenwertung zurück, muss morgen aber gegen den Spitzenreiter antreten.
Eva bekam nach vier starken Gegnern ensuite heute gleich das Freilos, „schillte“ im Freibad und übernahm wieder die Führung in der Mädchenwertung.

Tag 9:
Am letzten Turniertag bleibt meistens wenig Zeit zur Vorbereitung, da die Runde zu einem anderen Zeitpunkt startet. Hier ist es nicht anders und es wurde bereits um 8:30h angepfiffen. Entsprechend beschränkte sich die Vorbereitung auf kurze Hinweise am Abend zuvor.
Maria wurde in der Eröffnung von Daniel Dwyer (IRL) überrascht und geriet in der unbekannten Struktur unter Druck. Mit einem Qualitätsopfer konnte sie diesen rausnehmen und schuf sich am Damenflügel einen Freibauern der es bis auf a7 schaffte. Allerdings hatte auch ihr Gegenüber einen gefährlichen Freibauern auf der h-Linie und als Maria versuchte die Umwandlung des a-Bauers zu erzwingen wurde der h-Bauer zuerst zur Dame.
Samantha kam gegen den neuen EU-Meister Barnabas Persanyi ausgeglichen ins Mittelspiel, verlor dort aber eine Figur. Dennoch verteidigte sie den dritten Platz in der Mädchenwertung, während Maria auf Rang fünf landete.
Der neue EU-Meister Maximilian leistete sich in der letzten Runde doch noch seine erste Turnierniederlage, wohingegen Lorenz den österreichischen U12 Vize-Meister Nicolas Moser in der längsten Partie des Tages niederrang. Dabei stand er lange Zeit besser und gewann auch einen Bauern, konnte aber in Zeitnot eine riskante Gewinnvariante nicht berechnen. So gelang es seinem Gegenüber ihn einen Doppelbauerisolani zu schaffen wonach das Endspiel mit Springer gegen Läufer remis war. Aber Lorenz blieb hartnäckig zumal beide fast nur noch vom Zeitbonus lebten und tatsächlich stellte der Gegner einen Bauern ein („dat war ja ein ulkiger Zug“…) und der Rest war nur noch Technik. Damit kletterte Lorenz noch auf Rang acht bzw. sechs in der Jungenwertung (mit Maximilians Schützenhilfe wäre es noch der Fünfte geworden…), was aber gerade noch reichte um bei der Siegerehrung auf die Bühne zu dürfen.
Eva kam zu einem souveränen Erfolg gegen David Strugl (800) und beendete das Turnier mit starken 5,5 Punkten auf Rang acht gleichbedeutend mit Platz fünf in der U14 und dem Sieg in der Mädchenwertung.
Nach der Siegerehrung machte sich der Rest der deutschen Delegation bei soliden 40 Grad auf die Heimreise, während wir noch einen Abstecher zum Schwarzlsee bei Schachenwald (kurz vor Graz) machten. Um 19h ging es bei bald angenehmen 30 Grad auch füür uns gen Heimat, wo wir kurz vor Mitternacht um eine schöne Erfahrung reicher ankamen.

U9:
R1: Aura Daniel (FIN) – Schilay Maria 1:0
R2: Schilay Maria – Hvala Arja Ela (SLO) 1:0
R3: Linhofer Christoph (AUT) – Schilay Maria 0:1
R4: Schilay Maria – Majoros Rozsa (HUN/1483) 0:1
R5: Schilay Maria – Cebron Asja (SLO/1386) remis
R6: Katter Katharina (AUT) – Schilay Maria remis
R7: Schilay Maria – Gucaga Augustas (LTU/1485) 0:1
R8: Schmidtmann Samantha – Schilay Maria 1:0
R9: Schilay Maria – Dwyer Daniel (IRL) 0:1

U11:
R1: Chennaoui Yasin (CH) – Schilay Lorenz 0:1
R2: Schilay Lorenz – Grabcheva Natalia (BUL/1577) 1:0
R3: Schilay Lorenz – Lazaravicius Aras Jonas (LIT/1531) remis
R4: Muha Magdalena (CRO/1541) – Schilay Lorenz 0:1
R5: Urh Zala (SLO/1508) – Schilay Lorenz 1:0
R6: Schilay Lorenz – Baenziger Fabian (CH/1667) 0:1
R7: Schilay Lorenz – Maetzkow Maximilian Paul (1744) 0:1
R8: Do Quoc Khanh (AUT) – Schilay Lorenz remis
R9: Schilay Lorenz – Moser Nicolas (AUT) 1:0

U14/16:
R1: Schilay Eva – Opietnik Christoph (AUT/1633) 0:1
R2: Stehling Mark (AUT/835) – Schilay Eva 0:1
R3: Gicha Jonas (AUT) – Schilay Eva 0:1
R4: Schilay Eva – Schlager Florian (AUT/1657) 1:0
R5: Högl Emanuel (AUT/1844) – Schilay Eva remis
R6: Schilay Eva – Fasching Markus (AUT/1663) 0:1
R7: Khalakhan Jurij (UKR/1768) – Schilay Eva 1:0
R8: Schilay Eva – Freilos 1:0 k
R9: Schilay Eva – Strugl David (AUT/800) 1:0

Bericht bei neumarktonline
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