Rapid Bamberg 2012

Beim ersten Turnier der Bayerischen Rapidserie 2012/13 in Bamberg waren wir mit neun Spielern vertreten. Für die meisten waren es die ersten Wettkampfpartien nach der langen Sommerpause (oder zumindest die ersten Schnellschachpartien) und fast alle sind in die nächsthöhere Altersklasse aufgestiegen. Umso erfreulicher waren die vielen guten Ergebnisse mit dem Sieg in der U12 von Lorenz Schilay als Sahnehäubchen. Wenig Begeisterung rief dagegen hervor, dass das Turnier erst nach 11h beginnen konnte und dass in der U10 mehrfach aufgrund falsch eingetragener Ergebnisse eine Neuauslosung erfoderlich war.

In der U8 vertrat unser Jüngster Sebastian Goehrke unsere Farben. Nach holprigem Turnierstart mit zwei unnötigen Niederlagen die insbesondere dem zu schnellem Spiel geschuldet waren kämpfte er sich mit drei Siegen am Stück wieder nach vorne. In Runde sechs musste er sich dem Turniersieger Miikhail Drougakov (SW Nürnberg Süd) geschlagen geben und musste in der letzten Runde mit dem Freilos vorlieb nehmen. Die erzielten vier Punkte brachten ihm einen sehr guten sechsten Rang.
In der U10 kam es gleich zum Auftakt zum traditionellen Duell zwischen Maria Schilay gegen Niki Semerik (NT Nürnberg), bei dem einmal mehr Maria die Oberhand behielt. Auch in Runde zwei gegen Arthur Paul (SW Nürnberg Süd) sah alles nach einem perfekten Start aus, doch dann kostete ein „Katastrophenzug“ Dame und Figur und logischerweise auch die Partie. Mit drei Siegen kämpfte sich Maria zurück in die erweiterte Spitze, wobei sie in Runde vier um ein Haar Opfer einer fehlerhaften Ergebniseingabe geworden wäre. In der sechsten Runde hätte Maria mit einem Erfolg über Jessica Du (SC Erlangen) nochmal in den Kampf um die Podestplätze eingreifen können, doch leider unterliefen ihr in dieser Partie zu viele Fehler. Schon in der Eröffnung vertauschte sie die Varianten und verlor somit zwei Bauern. Danach stellte sie einen ganzen Turm ein, konnte im weiteren Verlauf der Partie aber zunächst eine Figur und dann eine Qualität gewinnen, so dass nochmal Hoffnung aufkeimte. Mit einem weiteren Figureneinsteller war die Sache dann aber gelaufen. In der letzten Runde folgte Sieg Nummer fünf und Maria beendete ihr erstes U10 Rapidturnier auf einem sehr guten achten Platz. In der Mädchenwertung musste sie sich um einen halben Buchholzpunkt der direkt vor ihr klassierten Jessica Du geschlagen geben. Aber wenn man das direkte Duell verliert, braucht man sich nicht wegen der Buchholz grämen.
Tim Gresch holte nach verhaltenem Auftakt mit einem starken Schlussspurt noch ordentliche vier Punkte und landete auf Rang 19.
In der U12 führte das starke mittelfränkische U10-Quartett der beiden Vorjahre auch in der neuen AK gleich wieder die Setzliste an. Lorenz Schilay erledigte seine ersten Pflichtaufgaben problemlos ehe in Runde vier gegen Kevin Tong (SC Erlangen) das erste Favoritenduell anstand. Lorenz befreite sich im Mittelspiel mit einem Generalabtausch auf Kosten der schlechteren Bauernstruktur. Im Endspiel einigten sich die beiden dann relativ schnell auf Remis. In der nächsten Runde wartete mit Julian Shen aus Rothenburg gleich der nächste des Quartetts. Dieser ließ sich zu einem Damenschlag auf b2 hinreißen, wonach sein König in der Mitte blieb und Lorenz einen starken Angriff bekam, der letztlich in einen ganzen Punkt mündete. In Runde 6 verpasste es Lorenz gegen Melanie Grund (MTV Saalfeld) in der Eröffnung in Vorteil zu kommen. Nachdem viel getauscht wurde hatte Lorenz zwar die bessere Bauernstruktur, aber sein König war noch in der Mitte. Den somit gefesselten e-Bauern griff Melanie nun von allen Seiten an und eigentlich hätte Lorenz bis zu zwei Bauern verlieren können. Doch er kam ohne Verluste in ein Endspiel T+S gegen T+L mit jeweis zwei Bauern, das sehr remislich aussah. Aber Lorenz blieb hartnäckig, gewann erst den einen Bauern, später den anderen und somit auch die Partie. Da gleichzeitg Ruben Mantel (Zabo) und Kevin remisierten lag Lorenz vor der letzten Runde einen halben Punkt in Front. Und da neben Kevin und Ruben noch zwei weitere Spieler fünf Punkte auf dem Konto hatten, kam es nicht zum erwarteten Kumpelduell zwischen Ruben und Lorenz, sondern Lorenz traf auf Michael Amann (SC Bavaria Regensburg), den niemand auf der Rechnung hatte. Und prompt nahm die Partie einen unerwarteten Verlauf, da Lorenz den falschen Plan verfolgte. Anstatt die Türme auf der halboffenen f-Linie zu verdoppeln und mit Hilfe des starken Läufers auf c4 den Punkt f7 aufs Korn zu nehmen und Schwarz so vor ernste Probleme zu stellen, versuchte er ein Matt auf g7 zu erzwingen. Dazu stellte er seinen Turm auf a2 passiv, doch nachdem sich die schwarze Dame nicht von der Diagonalen a1-h8 vertreiben ließ, verlief der weiße Angriff im Sand. Schlimmer noch: nachdem Lorenz krampfhaft dem Damentausch aus dem Weg gehen wollte, war sein Turm eingesperrt und Lorenz verlor eine Qualität. Im Endspiel mit Läufer gegen Turm war eigentlich nichts mehr zu machen, doch der Gegner stellte im vierten Versuch doch noch seinen Turm ein. Damit kam Lorenz zu einem glücklichen Sieg und feierte mit 6,5 Punkten gleich im ersten Anlauf einen Erfolg in der U12.
Auch Fabienne Held feierte eine gelungene U12 Premiere. Sie musste sich Melanie Grund und Daniel Wiemann (SV Seubelsdorf) geschlagen geben, gewann drei Partien und remisierte gegen Tino Kornitzky (TSV Bindlach). Leider musste sie sich in der letzten Runde dessen Vereinskollegen Max Schoberth geschlagen geben was zehn Plätze kostete. Aber auch mit Rang 22 und 3,5 Punkten kann Fabienne zufrieden sein.
In der U14 spielte Eva Schilay ein Klasseturnier und wurde als Neunte mit 4,5 Punkten mit dem Sieg in der Mädchenwertung belohnt. Sie musste sich lediglich dem Zweitplatzierten Markus Kania (MTV Saalfeld) und Adrian Siegl (SW Nürnberg Süd) geschlagen geben und gab ein Remis gegen Christian Ködel (SK 1907 Kulmbach) ab. In der letzten Runde setzte sie sich erstmals gegen den Rehauer Jan Hertel durch und sicherte sich somit den Mädchenpokal.
Pascal Stonus hatte gegen die zumeist viel erfahrenere Konkurrenz einen schweren Stand. Im Gegensatz zu seiner Turnierpremiere in Postbauer gelang ihm sein erster Turniererfolg, womit er das Ergebnis aus Postbauer verdoppeln konnte. So kann es weitergehen…
Simon Drechsel kam in der U16 nicht richtig ins Turnier und kämpfte sich erst am Ende ins Mittelfeld. Überraschenderweise war er in der stark besetzten AK in der unteren Hälfte und bekam gleich um Auftakt den Setzlistenersten Florian Ott (Siemens Amberg), dem er sich geschlagen geben musste. Danach kam er gegen Stefan Ebert (Großenseebach) nicht über ein Remis hinaus und zog in Runde vier auch gegen Matthias Stieding (BSV Mühlhausen) den Kürzeren. Nach zwei Siegen war ein Platz unter den ersten zehn noch in Reichweite, mit einem Remis zum Abschluss gegen Daniel Ullrich (Bergrheinfeld) klassierte er sich mit 4 Punkten auf Rang 14.
Einen schweren Stand hatte Richie Meinl, der zusätzlich einige Chancen ausließ und am Ende mit 1,5 Punkten auf Platz 31 landete.