Bezirksliga 1 – Runde 1

Posted by Sebastian in Saison 19/20, Senioren 19/20 | Kommentare deaktiviert für Bezirksliga 1 – Runde 1

Die erste Mannschaft des SK Neumarkt feierte beim ersten B1-Wettkampf seit 1997 einen 5:3 Erfolg beim Vorjahresmeister der B2a SC Heilsbronn.

Bezirksliga 1


Am ersten Spieltag kam es gleich zum Duell gegen den Meister und Aufsteiger der B2a SC Heilsbronn, wir als Meister und Aufsteiger der B2b, also ein nachträgliches Duell um die Krone der Meisterschaft der 2ten Bezirksligen. Wir konnten mit dem 10.Sieg in Folge (!!) diese „inoffzielle Meisterschaft“ für uns entscheiden und gleichzeitig einen zumindest was die Punkte betrifft gelungen Auftakt verzeichnen.

Wenn man sich nach ca. 2,5 Stunden mal umschaute konnte man meinen heute gibts was auf die Mütze: Brett 1 nicht gut, Brett 2 ganz schlecht bis schon verloren, Brett 3 nichts los, Brett 4 steht vor der Entscheidung so oder so…, die Bretter 5, 6 und 7 absolut remisträchtig und Brett 8 ganz schlecht. Fazit nach 2,5 Stunden: da muss heute noch einiges passieren damit wenigstens noch ein Punkt rausspringt.
Die erste Entscheidung war an Brett 3 gefallen: Jozef und sein Gegner Thomas Horneber hatten sich nach 3 Stunden in völlig ausgeglichener Stellung auf Remis geeinigt. Vielleicht hätte Jozef einen andere Eröffnung wählen sollen, da die gespielte eine sehr remisträchtige ist.
Die nächste Entscheidung fiel an Brett 4. Hier hatte mein Gegner Manfred Münster erwartungsgemäss die „Kevineröffnung“ gespielt – 1.Sc3. Ein bischen war ich natürlich vorbereitet darauf, nur mit dem 4.Zug, dem Rückzug auf b1 hatte ich absolut nicht gerechnet. Nun hieß es am Brett die richtigen Züge zu finden, mein Gegner spielte wie immer, alles nach vorne auf Angriff. Eigentlich dachte ich bis dahin gut zu stehen bis mir im 10. Zug mit Dc7 entging, dass sein Springer über a3 ins Spiel kam und unangenehme Drohungen aufstellte was mich ein Tempo kostete. Er stürmte nun mit seiner Bauernarmada am Königsflügel nach vorne, hier verbrauchte ich im 16.Zug fast meinen komplette Zeit bis auf zwei Minuten um die Folgen zu berechnen. Da ich wusste wie es allgemein ausschaute ging ich ein gewisses Risiko ein. Ich hatte gesehen, dass er mit dem richtigen Zug, 17. Le4, gutes Gegenspiel bekam, aber diesen Zug hatte er nicht mal in Betracht gezogen. So wie er es dann spielte war es mir eigentlich trotz wenig Zeit ein leichtes den Punkt einzufahren. (Spielstand 1,5 – 0,5)
Nun fiel überraschenderweise die nächste Entscheidung an Brett 1, Kevin konnte sich mit seinem Gegner Jörg Planner auf ein Remis einigen. Kevin hatte in einem Sizillianer im 10. Zug den Läufer auf f3 getauscht und musste nun mit Minusbauern in ein Endspiel abwickeln. Hätte er statt 10. Lxf3 die Dame auf d3 gezogen, hätte er sicher besser gestanden, trotz Minusbauer, und hätte dauerhaft leichten Vorteil gehabt. So musste er in das Endspiel abwickeln und um das Remis kämpfen. Als sein Gegner ins Remis einwilligte war das sicher ein bisschen überraschend, er hätte weiter spielen und um den Sieg kämpfen können. (Spielstand 2-1)
An Brett 8 war Wolfgang gegen seinen Gegner Peter Schiefer eigentlich ganz gut aus der Eröffnung gekommen, im Mittelspiel verlor Woplfgang aber leider ein bisschen den Faden und sein Gegner konnte sich am Damenflügel einen Bauern holen. Wolfgang versuchte am Königsflügel Druck zu machen, was aber leider nicht viel brachte. Als sein Gegner zwei verbundene Freibauern auf der a und b Linie hatte, musste Wolfgang einsehen, dass ein weiterspielen nichts mehr brachte und gab seinem Gegner die Hand.
(Spielstand 2-2)
Nun kommen wir zu Brett 2, der Altmeister Erich Münster gegen den jungen Wilden Lorenz Schilay. Sein Gegner eröffnete mit dem Königsgambit, wo Lorenz mit 2 d5 ein Gegengambit dagegen stellte. Nachdem ein paar Züge später eine Stellung enstanden war, die man mit Schwarz sicher nicht gerne auf dem Brett hat, dass elektronische Gehirn sagt hier schwankend zwischen + 6 und + 10 an, also fast schon eine Stellung zum wegschmeissen. Wenn der Weiße die richtigen Züge gespielt hätte, wäre es sicher bald erledigt gewesen, aber nun kennen wir ja unseren „Jungen Wilden“, je schlechter die Stellung, umso erfindungsreicher wird er. Nachdem einige Zeit und Züge vergangen waren, schaute es schon ein bisschen freundlicher aus: Lorenz hatte schon seit einiger Zeit nur wenig Bedenkzeit, aber auch bei seinem Gegner wurde es allmählich mit der Zeit eng. Er vergass ab und zu die Uhr zu drücken, als er dann auch noch seine selbst hingestellte Trinkflasche beschimpfte, die ihm den Blick auf die Uhr verstellte und gleichzeitg sich die Stellung immer mehr zu Gunsten eines Remis näherte, stieg die Hoffnung von uns. Tatsächlich einige Züge später war es soweit: Remis!! Was lernen wir wieder mal daraus, je schlechter die Stellung, desto mehr tritt der LORENZEFFEKT ein. (2,5 – 2,5)
An Brett 7 musste unser ein Jahr pausierender „bärtiger Theaterspieler“ Matthias Bothe, nun wieder glattrasiert :-), gegen Dieter Lunz nach einer sehr ausgeglichenen Eröffnung versuchen was rauszuholen. Nachdem sein Gegner im Mittelspiel eine Qualität gegeben hatte, konnte Matthias den Vorteil ausbauen und sich zwei Freibauern auf der a und h Linie machen. In souveräner Art und Weise konnte er seinen Gegner aufzeigen wie man diese zum Sieg führt und holte den ganzen Punkt! (3,5 – 2,5)
Nun fiel auch einen Entscheidung an Brett 6: Andi konnte in der Eröffnung nichts gegen seinen Gegner Jan Wiedemann rausholen, die Partie plätscherte auch im Mittelspiel ohne einen Vorteil für einen der beiden so dahin. Nachdem bis auf einen Turm und je sechs Bauern alles abgetauscht wurde, konnte Andi seinen Gegner einen Bauern abluchsen. Als Jan Wiedemann nun auch noch nicht ganz genaue Züge machte, schaffte es Andi ihn zum Tausch der Türme zu zwingen, beziehungsweise hätte es ihm noch einen Bauern gekostet. Nach dem Tausch war es für Andi ein leichtes mit von ihm gewohnter Sicherheit das nach Hause zu bringen.
4,5 – 2,5 – es war vollbracht, der Sieg war gesichert.
An Brett 5 hatte es Martin mit Udo Röschinger zu tun, aus einem Abtauschfranzosen war wie halt meist in der Eröffnung, eine Stellung entstanden wo es sehr schwer ist für beide irgend einen Vorteil zu erreichen. Martin schaffte es jedoch im Mittelspiel mit einem kleinen Trick seinen Gegner einen Bauern abzunehmen. Nun versuchte er alle Schwerfiguren zu tauschen, was er auch schaffte. Es war ein Endspiel enstanden mit je zwei Springern und 5 gegen 4 Bauern. Martin knetete seinen Gegner und lehnte das Remisangebot ab. Nach weiteren Versuchen und fünf Stunden Spielzeit nahm Martin dann doch das Remisangebot seines Gegners an. Es war auch sehr schwer einen Gewinnweg zu finden, zwischendurch gab es einmal eine Möglichkeit dies vielleicht zu schaffen, aber alles muss ja am Brett gefunden werden und so war das Remis bei dem Spielstand ok.

ENDSTAND 5-3, damit kann man heute sehr zufrieden sein!

Danach noch kleiner Umtrunk mit Pizza in der Osteria in Neumarkt, Matthias Bothe übernahm die Getränke da er wieder mal 🙂 zu spät kam, danke!

(Erwin Hirn)

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