Deutsche Meisterschaft 2020 – Laura Sophie Bauer wird Vierte!

Posted by Sebastian in Jugend 19/20, Saison 19/20 | Kommentare deaktiviert für Deutsche Meisterschaft 2020 – Laura Sophie Bauer wird Vierte!

In den letzten vier Jahren war der Schachklub Neumarkt stets mit größerer Delegation bei den Deutschen Meisterschaften vertreten, die in den Pfingstferien in Willingen stattfinden. In diesem Jahr war dies nicht möglich, doch die Deutsche Schachjugend hat mit einem umfassenden Hygienekonzept die Möglichkeit bekommen die Deutsche nun in abgewandelter Form auszutragen. So gibt es die von uns so geliebte Deutsche U25-Meisterschaft sowie das KIKA-Turnier nicht und die anderen Altersklassen wurden auf zwei Wochen aufgeteilt. Den Anfang machten vergangene Woche die U14-U18, vom 26.-31. Oktober sind nun die U10 und U12 an der Reihe. Dabei wurde das Turnier um zwei Tage verkürzt, so dass statt der üblichen elf Runden diesmal nur sieben gespielt werden. In der U10w wurde die Bayerische Nummer eins in dieser AK Laura Sophie Bauer von der Bayerischen Schachjugend nominiert, die damit nach ihrer Premiere im Vorjahr (Rang 16) als zweites SKN-Mitglied nach Eva Schilay 2016 und 2017 ihre zweite Deutsche Meisterschaft spielt. Aufgrund ihrer guten Turnierresultate in den vergangenen Wochen, die ein ordentliches DWZ-Plus mit sich brachten, befindet sich Laura in der Startrangliste sogar auf Position zwei. Natürlich sagen die DWZ-Zahlen in diesem Alter nicht allzu viel über den aktuellen Leistungsstand aus, aber wir dürfen gespannt sein wie sich Laura im Feld der besten U10-Mädchen Deutschlands schlägt.

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Der Auftakt war erfolgreich: gegen Lena Blaufuß (SC Rochade Zeulenroda) konnte Laura ausgangs der Eröffnung per Bauerngabel eine Figur gewinnen. Kurz danach kam ein ganzer Turm hinzu und bald musste die Gegnerin ob des nicht zu parierenden Mattangriffs die Segel streichen.
Am Mittwoch stand die erste Doppelrunde auf dem Programm. Dabei kam Laura zu einem Kurzsieg über Thao-Linh Le (TSG Oberschöneweide), die nach 14 Zügen die Waffen streckte. Laura hatte die Partie offensiv angelegt und übernahm sofort die Initiative. Die Gegnerin verlor schnell eine Figur und als Laura mit einem taktischen Schlag im Begriff war eine Quali einzusammeln, hatte die Kontrahentin genug gesehen.
In der Nachmittagsrunde wartete Elina Will (TuS Makkabi Wiesbaden). Wiederum kam Laura sehr gut aus der Eröffnung, eroberte zwei Bauern und tauschte die Damen. Im Mittelspiel konnte Laura in einer Schlagvariante eine Figur gewinnen, die sie im Bauernendspiel schnörkellos verwertete. Damit ist Laura mit 3/3 optimal ins Turnier gestartet und gehört einem Führungsquartett an.
Auch die vierte Partie gegen Maria Burlutskaia (TTC Grün-Weiß Fritzdorf), die als DWZlose ebenfalls die volle Punktzahl aufwies, konnte Laura souverän für sich entscheiden. Ihre Kontrahentin bekam nie Kompensation für ihren geopferten Bauern und bald sammelte Laura den nächsten ein. Mit insgesamt drei Mehrbauern wickelte sie ins Turmendspiel ab, das sie problemlos nach Hause brachte. Damit übernahm Laura dank der besseren Drittwertung erstmals die Führung.
Am Freitag stand die zweite Doppelrunde auf dem Programm und es kam zunächst zum Spitzenduell mit der Setzlistenersten Lisa Sickmann (Lübecker SV von 1873), die ebenfalls vier souveräne Siege aufzuweisen hatte. In einer scharfen Mittelspielstellung stellte die Kontrahentin unangenehme Drohungen gegen Lauras König auf, so dass sie ständig auf er Hut sein musste. Im Bestreben den Druck abzuschütteln wählte Laura einen verhängnisvollen Bauernzug, der ihrer Gegnerin eine hübsche Kombination mit einem Abzugsangriff ermöglichte, wonach Laura ihre Dame für Turm und Figur abgeben musste.
Runde sechs sah ein Hauen und Stechen zwischen Laura und Svenja Hoffmann (Schachzwerge Magdeburg). Die Gegnerin kam gut aus der Eröffnung und hatte bei heterogenen Rochaden zunächst den gefährlicheren Angriff. Laura hielt auf der a-Linie dagegen und hätte in Vorteil kommen können. Dann wurde es richtig wild… Schwarz brach alle Brücken hinter sich ab und stellte eine unparierbare einzügige Mattdrohung auf. Doch wie stand es nun um den schwarzen König? Laura hätte die Option Dauerschach wählen sollen, setzte aber auf die Karte Mattangriff. Jetzt hätte der schwarze König fliehen können, doch prompt ging er auf das falsche Feld und statt Matt in sechs für Schwarz, hieß es nun Matt in acht für Weiß! Leider gab Laura das falsche Schachgebot, der Monarch entkam und sie musste die zweite Niederlage quittieren. Damit fiel Laura auf Rang acht zurück, hat aber mit einem Sieg morgen noch gute Chancen auf Platz fünf, der zum Betreten der großen Bühne bei der Siegerehrung berechtigt.
In der letzten Runde hebelte Laura die Bauernspitze von Isabella Bakó (TSV Langenau) an um die c-Linie zu öffnen. Als die Gegnerin es versäumte das Einbruchsfeld c2 unter Kontrolle zu nehmen, nutzte Laura ihre aktiven Figuren um zwei Bauern zu erobern. Danach rückte ihr verbundenes Freibauernpaar am Damenflügel vor und konnte nur per Figurenopfer gestoppt werden. Damit beendet Laura ihre zweite Deutsche Meisterschaft mit 5/7 auf einem sehr guten vierten Platz und darf heute Abend bei der Siegerehrung auf die große Bühne.

Live-Übertragung der Siegerehrung ab 19h.

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