Bei den Kreis-Jugendeinzelmeisterschaften in Nürnberg waren mit Christoph Reger (U18), Andreas Hierl (U16), Leonhard Franke (U16) und Theo Markert (U10) erneut nur vier Neumarkter am Start. Dafür war die Neumarkter Delegation sehr erfolgreich: die „Großen“ holten einen kompletten Medaillensatz und auch Theo schnupperte am Podest.
DIe U16 und U18 spielten ein gemeinsames Turnier in einem erfreulicherweise großen 18-köpfigen Feld (7x U18, 9x U16). Christoph war an #2 gesetzt, Andreas und Leonhard an #7 und #9, was #4 und #5 in der U16 bedeuetete. Alle drei waren damit in der oberen Setzlistenhälfte und somit in der Auftaktrunde nomineller Favorit. Andreas fuhr den ersten Punkt am Schnellsten ein, nachdem sein Gegenüber in Zug 11 eine Figur stehen gelassen hatte. Auch Leonhard war mit drei Mehrbauern auf einem guten Weg, verlor dann aber seinen Springer. Mit je einem Turm auf dem Brett wäre er in Schwierigkeiten gekommen, nach dem Turmtausch waren Freibauern auf verschiedenen Flügeln zu viel für den gegnerischen Springer. Christoph komplettierte mit einem souveränen Sieg den perfekten Auftakt.
Leider gab es tags darauf in Runde zwei schon ein Vereinsduell zwischen Andreas und Christoph und das hatte es in sich. Andreas wählte eine fragwürdige Variante in der Eröffnung, so dass Christoph Druck auf den isolierten e3-Bauern aufbauen konnte. Als er in die Taktik-Trickkiste griff, wurde es unübersichtlich: Andreas beantwortete das Figurenopfer mit einem Gegenopfer und hatte objektiv die Partie gedreht. Doch im weiteren Verlauf wäre der einzige Gewinnzug ein Damenopfer gewesen und so endete die Partie remis, da Christoph mit wenig Bedenkzeit nichts besseres als ein Dauerschach fand. Die Engine zeigt dagegen gnadenlos Matt in 9 an, da dies aber kontraintuitiv den Damentausch beinhaltete, war das kaum zu erahnen. Derweil hatte Leonhard im Mittelspiel einen Bauern verloren, bekam dafür jedoch einen starken Läufer auf e5, der in drei Richtungen wirkungsvoll agierte. Aus dem Minusbauer wurden zwei Mehrbauern und Weiß konnte sich kaum noch rühren, als Leonhard den gegnerischen Turm auf b7 schlagen ließ und es wieder spannend zu werden drohte. Mit einem feinen Turmmanöver über die sechste Reihe sponn er aber ein Mattnetz, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Dies bescherte ihm in Runde drei ein Duell mit dem topgesetzten Titelverteidiger Marco Ammon (TSV Cadolzburg). Hierbei ließ sich Leonhard in der Eröffnung zu einem unbedachten Bauernzug hinreißen, wonach er auf einem rückständigen Bauern auf d3 sitzenblieb. Dies schränkte auch seine Manövrierfähigkeit ein und Marco nutze seinen Stellungsvorteil zum entscheidenden Bauerngewinn. Christoph und Andreas spielten jeweils Remis, hatten dabei aber jeweils einen kritischen Moment zu überstehen. Andreas hätte einen Bauern verlieren können, aber sein Gegenüber spielte von Anfang an konsequent auf Abtausch und ging an dieser Chance vorüber. Christoph hatte seine Entwicklung vernachlässigt und hätte in arge Bedrängnis geraten können, aber nach einer gegnerischen Ungenauigkeit bekam er die benötigte Zeit sich zu konsolidieren.
Turniertag drei brachte Christoph und Andreas Punkt Nummer drei. Dabei stand Christoph ausgangs der Eröffnung bedenklich, aber als sein Gegenüber den Abtausch seines starken Läufers zuließ, übernahm Christoph das Kommando und setzte zum unparierbaren Mattangriff an. Andreas hatte schnell Vorteil und auch er beendete die Partie mit einem durchschlagenden Angriff am Königsflügel. Leonhard blieb im Mittelspiel auf einem schlechten Läufer sitzen, doch als sich sein Gegner zu f4 hinreißen ließ, bekam er Gegenspiel. Später war ein Turmendspiel auf dem Brett mit vier (!) Freibauern am Damenflügel: a5 und c5 für Weiß, b5 und d5 für Schwarz. Hier beorderte Leonhard seinen König nicht schnell genug in die Mitte, verlor den d-Bauern und damit wäre die Sache gelaufen gewesen. Doch dann passierte etwas, bei dem man in Zeiten des Online-Schachs einen Mouseslip vermuten würde. Txb4 behält die Gewinnstellung, aber nach Tb3 rettete sich Leonhard ins Remis. In der letzten Runde kämpften damit alle Drei noch um den Turniersieg in ihrer Altersklasse. Andreas bekam es mit Spitzenreiter Marco zu tun, was etwas schade war, da zum einen Andreas nicht gegen einen direkten Konkurrenten um den Sieg in der U16 spielen konnte und zum anderen Christoph keine Chance hatte aus eigener Kraft Marco den Titel in der U18 streitig zu machen. Immerhin traf Christoph auf einen Konkurrenten aus der U18, aber es wurde schnell viel getauscht und der Punkt geteilt. Andreas griff derweil in der Eröffnung daneben, verlor einen Bauern und dies nutzte Marco wie schon im ganzen Turnier schnörkellos aus. Damit war die Tür für Andreas Kontrahenten in der U16 wieder offen, jedoch hatte Leonhard in der Eröffnung ersatzlos einen Bauern verloren. Trotzdem gelang es ihm zehn Züge später dank einer Fesselung in eine Position zu kommen, bei der ihm die Engine sogar leichten Vorteil gibt. Leonhard wiederholte die Züge, wobei seine Gegnerin aber hätte ausweichen und mit nun wieder besserer Stellung weiterspielen können.
In der Endabrechung waren Leonhard und Andreas als Gesamtfünfter und -sechster nun punktgleich, aber dank 16,0 zu 15,5 Buchholzpunkten ging der U16-Titel an Leonhard. Turniersieger und U18-Meister wurde Marco mit starken 5/5, dahinter waren Andrii Stopochkin (SC Noris Tarrasch Nürnberg) und Christoph mit je 3,5 Zählern auch Buchholz- und SoBe-gleich, so dass die Siegwertung den Ausschlag geben musste und hier hatte Christoph einen weniger auf dem Konto und musste mit Rang drei vorlieb nehmen.
Theo Markert spielte in der kombinierten U8/10 sein zweites Turnier mit vielen nervenaufreibenden Partien. In Runde vier etwa gab es eine wahre Zeitnotschlacht, in der seine Gegnerin und er mitunter nur noch Sekunden auf der Uhr hatten, mit dem besseren Ende für Theo. Nach sechs von sieben Runden hatte Theo vier Punkte gesammelt. Damit gehörte er hinter dem Spitzenreiter aus der U8, einem Quintett an U10-Spielern an, die in der letzten Runde um die Podestplätze kämpften. Theo bekam es jedoch mit dem Spitzenreiter zu tun und musste sich nach einer Unaufmerksamkeit geschlagen geben. Dies bedeutete einen guten fünften Gesamtplatz und Rang vier in der U10, einen Zähler hinter dem Trio auf dem Podest.
Turnierseite U16/18
Turnierseite U8/10
- Vereinsduell in Runde 2
 
- Theo am Spitzenbrett
 
- Runde 4
 
- Runde 5 mit den Neumarktern an den Brettern 1-3
 
- Siegerehrung U16+U18
 
- Das erfolgreiche Trio
 





