U20 Landesliga Nord – Runde 4+5

Posted by Sebastian in Jugend 23/24, Saison 23/24 | Kommentare deaktiviert für U20 Landesliga Nord – Runde 4+5

Zu den Runden vier und fünf der U20 Landesliga Nord trafen sich alle acht Teams in der Theo-Betz-Schule, die wieder beste Bedingungen bot. Im Gegensatz zum letzten Spieltag, waren die Kranken bis zum Samstag wieder einsatzbereit, so dass wir zwar nicht in Bestbesetzung, aber mit einer schlagkräftigen Truppe antreten konnten. Leider verliefen die Wettkämpfe äußerst ernüchternd, hatten wir uns doch gegen zwei schlagbare Mannschaften mehrfach selbst ein Bein gestellt, so dass am Ende nur ein Punkt heraussprang. Statt des erhofften Befreiungsschlages ist nun der Klassenerhalt in weiter Ferne.

Dabei hatte unser Vormittagsgegner SK Kelheim II zwei Stammkräfte zu ersetzen, aber das Bild das sich nach circa einer Stunde bot, deutete auf eine 1:3 Niederlage hin. Ausgerechnet unser Top-Scorer Andreas Hierl erlitt eine Eröffnungskatastrophe und befand sich früh auf der Verliererstraße. Ivan Krushevsky war nach holprigem Beginn gerade dabei in Vorteil zu kommen, als er auf den Königsangriff seines Gegenübers falsch reagierte und nun mit einer Figur weniger hätte weiterspielen müssen. Aber Weiß nahm die Figur nicht, wollte direkt auf Matt spielen, übersah eine Verteidigungsmöglichkeit und nun hätte Ivan den Sack zumachen können. Ein mehrzügiges Matt war auf dem Brett und auch nach einem Sicherheitszug wäre Ivan klar besser gestanden. In der Folge hätte er ein Figurenopfer ignorieren sollen, denn danach musste er die Reißleine Dauerschach ziehen, um nicht selbst Matt zu werden. Christoph Reger konnte sich selbst nicht erklären, warum er auf einmal versuchte am falschen Flügel zu spielen. Die Folge war ein in der Mitte verbliebener König mit den entsprechenden Konsequenzen. Nun wäre es eigentlich an Leonhard Franke gewesen, zumindest ein Erfolgserlebnis einzufahren. Er hatte zwei Mehrbauern in Form eines Freibauernpaars und selbst als er taktisch einen abgeben musste, war das Endspiel mit seinem a-Freibauern immer noch gewonnen. Doch auch dieser Bauer verließ das Brett und als ein Aussetzer den Läufer kostete, war auch das Remis passé.
Nachdem wir beim Mittagessen unsere Wunden geleckt hatten, galt es gegen die SF Tegernheim nun unbedingt zu gewinnen, um noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. Da kam es zupass, dass der Gegner von Ivan einen Blackout hatte und eine Springergabel mit Qualitätsverlust zuließ. Doch dafür hatte dieser ein starkes Läuferpaar und Ivan sah schon Varianten die mit Matt enden würden. Daher bot er vorsichtshalber Remis, was sein Gegenüber, immer noch geschockt von dem Einsteller, annahm. Allerdings war mit Ivans letztem Zug die Partie schon gekippt. Wenig später gingen wir erstmals in dieser Saison in Führung. Andreas nutzte den Umstand aus, dass der gegnerische König noch in der Mitte verblieben war und die schwarzen Figuren fielen nun über den weißen Monarchen her. Es war sogar schon ein vierzügiges Matt auf dem Brett, doch auch mit Dame und drei Mehrbauern gegen Turm und Läufer war die Sache schnell erledigt. Derweil hatte Christoph eine vorteilhafte Stellung auf dem Brett und hätte die Option gehabt in ein Endspiel mit der etwas besseren Leichtfigur zu gehen. Aber angesichts der Entwicklung auf dem vierten Brett, musste er das Risiko erhöhen. Im weiteren Verlauf bekam der Gegner einen Freibauern auf d6, den Christoph erobern wollte. Bei genauem Spiel wäre der Bauer zumindest zu neutralisieren gewesen, aber ohne den wichtigen Zug f6 konnte der Gegner den König absperren und Christoph musste das Handtuch schmeißen. Nun lag alles an der Partie von Leonhard, der die Kiebitze mit einem frühen Bauernopfer überrascht hatte. Nach einigen Ungenauigkeiten war die Kompensation weg und später gingen zwei weitere Bauern über Bord. Aber es hatte sich ein Springer auf a2 vergaloppiert und der Ausgleich war wieder greifbar. Leonhard setzte anders fort, gewann eine Quali, aber dafür konnte sich der anfällige Springer abtauschen. Damit war Schwarz wieder auf Kurs, aber das Drama war noch lange nicht beendet. Leonhard gelang es seine Türme in Szene zu setzen und nun war der gegnerische Läufer nicht mehr zu decken. Das neue Materialverhältnis lautete zwei Türme + drei Bauern gegen einen Turm + sechs Bauern, wobei Schwarz ein Freibauerpaar am Damenflügel als Trumpf hatte (die Kiebitze waren unisono froh, diese Stellung nicht spielen zu müssen). Die Engine empfiehlt dieses nervenstark zu ignorieren und mit den Türmen auf Matt zu spielen. Leonhard hielt verständlicherweise die Bauern auf b3 und c4 erst einmal auf, aber so konnte man nicht aktiv werden – wie also gewinnen? Ein Remisgebot lehnte er ob der Tabellensituation ab und tatsächlich bekam er nach einem Fehler der Gegnerin wieder eine gewinnbare Stellung. Doch einfach war es weiterhin nicht und als der Bauer es auf c3 geschafft hatte, war an dem Remis nicht mehr zu rütteln. Damit stand unter dem Strich zwar der erste Mannschaftspunkt, aber der Rückstand zum rettenden Ufer blieb bei drei Zählern.

U20 Landesliga Nord

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