Am Samstag war mal wieder großer Schachtag in der Theo-Betz-Grundschule, denn es stand die mittlerweile vierte Auflage des Schulschachturniers an. Die vom Deutschen Schachbund mit dem Qualitätssiegel Deutsche Schachschule ausgezeichnete Schule machte ihren Namen als Schachochburg in der Region alle Ehre. Direktor Michael Rüttinger konnte bei herrlichem Sommerwetter 58 Teilnehmer begrüßen – eine Rekordbeteiligung. Er freute sich über die vielen schachbegeisterten Kinder, von denen diejenigen, die an allen vier Schachturnieren teilgenommen haben, einen Eisgutschein bekamen, und dankte den Lehrkräften Sabine Goehrke und Susanne Harrer, die sich nicht nur um die insgesamt 85 Kinder in den Schach-AGs in diesem Schuljahr kümmern, sondern auch in ihrer Freizeit für die Organisation des Turniers verantwortlich zeichneten. Zudem betonte er die vorbildliche Kooperation mit dem Schachklub Neumarkt, der wieder bei der Durchführung des Turniers behilflich war.
Die vierte Auflage sah eine Premiere: neben den Gruppen I (1./2.Klasse) und II (3./4.Klasse) gab es dieses Jahr erstmals eine Gruppe III (5./6.Klasse) für ehemalige Teilnehmer der Schach-AGs, die mittlerweile an weiterführenden Schulen sind. Alle Gruppen spielten 7 Runden bei einer Bedenkzeit von 15 Minuten.
In der Gruppe I ließ Vorjahressieger Andreas Hierl (2c) nichts anbrennen und konnte alle sieben Partien für sich entscheiden. Den härtesten Kampf lieferte ihm dabei Newcomer Jonas Göpel (1/2e), der sich im direkten Duell nur knapp geschlagen geben musste. Jonas gab im weiteren Verlauf nur noch ein Remis gegen Gabriel Walha (1/2e) ab und wurde mit 5,5 Punkten Zweiter vor Gabriel mit 5 Zählern. Knapp am Podest vorbei schrammten Julian Schrade (1d) sowie Reinhold Krauß (1/2e) mit je 4,5 Punkten. Ein starkes Turnier spielte Hannah Kapfer (1d), die nach fünf Runden mit vier Zählern auf Rang drei lag. Zum Abschluss unterlag sie zwar Andreas und Gabriel, gewann aber als Siebte klar die Mädchenwertung.
Heißester Titelkandidat in der Gruppe II war Denis Dechand (4b) der bislang in allen Turnieren mit 7/7 seine jeweilige Gruppe gewinnen konnte. Nach zwei Siegen zum Auftakt riß seine beeindruckende Serie gegen den Vorjahreszweiten Eduard Bulinger (4b), der ihm in der 24.Partie das erste Remis abtrotzen konnte. Dies nutzte Sebastian Henseler (4b) und übernahm die Führung. In Runde vier setzte er sich auch gegen die punktgleiche Lisa Kölbl (4c) durch und überraschte danach Eduard mit einem Schäfermatt. Die größte Hürde in Person von Denis wartete aber noch auf Sebastian, aber der Titelverteidiger musste erneut mit einer Punkteteilung vorlieb nehmen. In der letzten Runde behielt Sebastian auch gegen Emanuel Brandl (3d) die Oberhand und sicherte sich somit mit 6,5 Punkten den Turniersieg. Für Denis gab es nach drei Jahren Regentschaft diesmal Rang zwei mit einem halben Zähler Rückstand. Eduard kämpfte sich mit zwei Erfolgen über Johanna Knipfer (4c) und Lisa mit 5,5 Punkten auf Podestplatz drei knapp vor Emanuel (5) und Karl Großer (3d/4,5). Wie im Vorjahr lieferten sich Johanna und Lisa einen spannenden Kampf um den Sieg in der Mädchenwertung und erneut hatte Johanna als Sechste mit 4,5 Punkten die Nase knapp vor Lisa (4/8.). Mit Katja Pürzer (4/10.) schaffte es noch ein Mädchen unter die besten Zehn.
In der Gruppe III ging Daniel Henseler (Sieger 2013 und 2014) als Top-Favorit ins Turnier. Doch schon in Runde eins stand er gegen Alexandra Röckl trotz Mehrbauers nicht so gut. Als er gierig einen zweiten Bauern verspeiste, hätte Alexandra mit einem Zwischenzug sogar seinen Springer einfangen können. Nach einem Fehler setzte sich der Favorit dann aber durch. Thea Harmel nutzte gegen Jakob Kraus geschickt eine Fesselung zum Damengewinn und brachte die Partie trotz eines zwischenzeitlichen Stolperers siegreich zu Ende. Dafür geriet sie danach gegen Julian Pieringer nach normalem Eröffnungsverlauf in eine schwierige Stellung in der Julian aus heiterem Himmel unparierbare taktische Möglichkeiten erhielt. Julian musste im Anschluss gegen Daniel seine erste Niederlage quittieren, nachdem er eine Figur eingebüßt hatte. Einen Kampf mit wechselseitigen Chancen lieferten sich Thea und Alexandra im Duell um den Sieg in der Mädchenwertung. Letztlich hatte Thea ein gewonnenes Endspiel erreicht, setzte dann aber Patt. In Runde vier behielt Daniel gegen den letzten verbliebenen punktgleichen Konkurrenten Joel DOmbert die Oberhand und lag somit mit einem Zähler Vorsprung an der Spitze. Diese versuchte ihm Jakob nach drei Erfolgen am Stück streitig zu machen und er hatte im Endspiel eine sehr gute Stellung, da Daniel mit seinem Turm in eine häßliche Fesselung geraten war, die alle Figuren an die Verteidigung band. Ein Remisgebot lehnte Jakob ab, tauschte dann aber zu früh die Figuren und hatte im Bauernendspiel keine Chance mehr. Einen wichtigen Punkt im Kampf ums Podest holte Joel gegen Julian, während Thea nach einer Niederlage gegen Lukas Fröhlich zurückfiel. Trotzdem wurde sie in dem kleinen Teilnehmerfeld zu Daniel hochgelost, der doppelt so viele Punkte auf dem Konto hatte… Daniel agierte zunächst zu sorglos und hätte in Nachteil kommen können, hatte nach einem Fehler von Thea aber Dame für Figur mehr auf dem Brett. Dies schien seine Sorglosigkeit aber eher noch zu stimulieren, denn später drohte er zwar einzügig Matt, aber Thea hatte ihrerseits die Chance Matt zu setzen. Das erste Abzugsschach sah sie auch, das fologende Matt aber nicht und wehrte stattdessen das von Daniel ab. Danach zog Daniel den Kopf aus der Schlinge und behielt seine weiße Weste. Daran änderte sich auch in der letzten Runde nichts mehr und er gewann das Turnier mit 7/7. Im Kampf ums Podest setzte sich Jakob im direkten Duell gegen Julian durch und wurde dank der besseren Buchholz mit 5 Punkten Zweiter vor dem punktgleichen Joel sowie Julian (4). Thea wurde als Fünfte mit 3,5 Punkten und zwei Buchholzpunkten mehr als Alexandra auf Rang sechs bestes Mädchen.
Bei der folgenden Siegerehrung gab es für alle Teilnehmer eine Urkunde und einen Sachpreis, die besten Drei sowie das beste Mädchen jeder Gruppe nahmen obendrein stolz ihre Pokale entgegen. Einen donnernden Applaus gab es auch für die drei Gruppenleiter Sabine Goehrke, Susanne Harrer und Sebastian Mösl. Der tolle Schachtag, der auch dank der tatkräftigen Unterstützung vieler Eltern wieder reibungslos über die Bühne gegangen war, klang im Pausenhof bei Steak- und Bratwurstsemmeln gemütlich aus.