Zum ersten Regionalliga-Wettkampf in der Vereinsgeschichte empfing unsere Erste den SC Noris Tarrasch Nürnberg 3. Die Tarrascher kamen nicht in Bestbesetzung (u.a. fehlte ihr FM auf Brett 1) und konnten ein Brett gar nicht besetzen, so dass Andreas Niebler kampflos gewann. An den verbliebenen Brettern waren die Gäste nominell meist leicht besser aufgestellt und so entwickelte sich ein enger Wettkampf. Das erste Ergebnis gab es in der Partie von Jozef Smyk, der im frühen Mittelspiel eine Punkteteilung anbot. Ein weiteres Unentschieden zeichnete sich bei Erwin Hirn ab, da nach und nach immer mehr Figuren getauscht wurden. Allerdings hätte der Gegner mit dem Tausch des letzten Turms ein gewonnenes Bauernendspiel erreichen können, dank Reservertempi und dem letztlich entscheidenden Bauernhebel. Nachdem er jedoch Erwin den Turm tauschen ließ, hatte er zwar einen gedeckten Freibauern, musste aber mit seinem König selbst im Quadrat der 2:1-Majorität am Damenflügel bleiben. In der Partie von Lorenz Schilay wurden in der Eröffnung munter Bauern zum Opfer angeboten und letztlich war es Lorenz, der den Mehrbauern hatte. Es wäre jedoch besser gewesen, sich um die Entwicklung zu kümmern, denn nun erwachte das Läuferpaar des Gegners zum Leben. Dank einer Mattdrohung konnte es sich Weiß leisten beide Türme hängen zu lassen und auch nach dem Damentausch kostete ein Freibauer eine Figur. Ralf Seitner war gegen seinen starken Kontrahenten zu sehr darauf bedacht Material vom Brett zu bekommen. Somit hatte dieser auch im Endspiel Entwicklungsvorsprung, was Ralf einen Bauern kostete. Da dies auch noch der passende Randbauer für den gegnerischen Läufer war, gab es im Leichtfigurenendspiel auch keine Tricks mehr. Fast folgerichtig gelang dem Neumarkter Rekord-Stadt- und Vereinsmeister Martin Simon der historische erste Sieg eines Neumarkters in der Regionalliga. Martin stand die ganze Partie über mit Raumvorteil und Läuferpaar sehr aktiv, öffnete schließlich die h-Linie, eroberte die siebte Reihe und schuf dadurch den entscheidenden Freibauern. Damit stand es 3:3 und es liefen noch die Partien von Sebastian Mösl und Mattias Birkner, wobei Ersterer mit dem Rücken zur Wand stand, Mattias aber schon früh eine aussichtsreiche Stellung auf dem Brett hatte. Auch Sebastian stand zunächst gut, wählte dann aber den falschen Plan, musste feststellen dass das eigentliche Vorhaben nicht funktioniert und hatte obendrein viel Bedenkzeit verbraucht. Eine taktische Idee des Gegners hatte er zwar zuvor schon am Horizont erspäht, als sie dann aber tatsächlich drohte, erinnerte er sich erst wieder daran, nachdem er die Uhr gedrückt hatte. So ging es mit einem Minusbauern ins Damenendspiel, wobei dies aufgrund des Freibauers im Zentrum nicht haltbar aussah. Mit zahlreichen Schachgeboten hielt sich Sebastian über Wasser und tatsächlich ging die Tür zum Remis noch einmal auf. Die Idee den Damentausch zuzulassen war zuvor aber immer an einem Tempo gescheitert und Sebastian hatte es nicht auf dem Schirm, das der gegnerische Bauer nun ein Feld weiter vorne stand und daher der rettende Königszug möglich war. So fand der schwarze Monarch einen Weg aus dem Schachregen und Sebastian musste das Handtuch werfen. Leider hatte derweil Mattias die Vorentscheidung verpasst und in Zeitnot war auch kein einfacher Gewinnplan in Sicht. Am Ende hatte er sich neben dem h-Bauern auch auf der a-Linie einen Freibauern geschaffen, musste dafür aber die gegnerischen Türme ins Spiel kommen lassen, die ein Dauerschach erzwangen. Damit stand nach über fünf Stunden eine letztlich ärgerliche 3,5:4,5 Niederlage auf dem Ergebnisbogen, dabei hätte die Regionalliga-Premiere auch gut andersherum ausgehen können.
Regionalliga Nordost – Runde 1
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